Bereits vor vielen Jahren haben die originalen Blinker bei einem Sturz im Gelände das zeitliche gesegnet. Das war noch lange vor der Zeit der LED-Technologie. Damals entschied ich mich für Miniblinker mit flexiblem Blinkerarm, der im Falle eines Sturzes nachgeben und so ein Abbrechen des Blinkers verhindern sollte. Naja, die vorderen Blinker sind relativ bald doch Opfer von Stürzen geworden, die zwar sonst nur Kratzer hinterließen, doch besagter Schutz stellte sich als Sollbruchstelle heraus. Nach einiger Zeit riss der Gummi auch bei den hinteren Blinkern an genau dieser Stelle, obwohl dort die Blinker durch die Kofferträger geschützt waren und nie Bodenkontakt hatten. Ich vermute, dass die Vibrationen daran Schuld waren. Da dies immer auf Tour passierte, waren bereits alle 4 Blinkerarme mit Klebeband fixiert.
Meine Anforderungen an neue Blinker
Also entschloss ich mich, alle Blinker zu ersetzen. Ich wollte kleinere Blinker, weil mir die Optik besser gefällt. Und ohne flexiblen Blinkerarm, aber mit Gummi zum Schutz vor Vibrationen. Und wenn schon neue Blinker, warum dann nicht gleich LED-Blinker? Aber warum eigentlich LED-Blinker?
- Sie brauchen viel weniger Strom.
Kein wirklich überzeugendes Argument. Ich hatte noch nie eine leere Batterie, weil ich zu viel blinkte. - Sie halten fast ewig und man muss nie wieder die Glühbirne wechseln.
Das musste ich bisher auch noch nie. Ich musste zwar den ganzen Blinker wechseln, aber eine defekte Glühbirne im Blinker hatte ich in all den Jahren noch nie. - Sie sind besser sichtbar.
Sie sind auf jeden Fall heller. Ob sie deshalb auch einen Vorteil bzgl Sicherheit bieten, getraue ich mir nicht zu beantworten. Sie sind auch deutlich kleiner. Aber was wird von anderen Verkehrsteilnehmern besser wahrgenommen: größere Blinker oder kleinere, hellere Blinker. - Die Optik sieht toll aus.
Das ist sicherlich Geschmackssache. Aber zumindest sehen die kleinen LED-Blinker moderner aus, da alle neuen Motorräder serienmäßig damit ausgestattet sind.
Wahrscheinlich gibt es noch eine Vielzahl anderer Überlegungen.
Auswahl der Blinker
Was mich dazu bewegt hat, war primär die Größe und die damit verbundene Optik. Ich entschied mich für pfeilförmige LED-Mini-Blinker, mit unterschiedlich langen Blinkerarmen, weil die Vorderen die Verkleidung überragen mussten, während die Hinteren möglichst wenig wegstehen sollten, um besser geschützt zu sein.
Die LED-Blinker verbrauchen weniger Strom, weil sie einen kleineren Widerstand haben. Dies führt bei herkömmlichen Blinkrelais zu deutlich höherer Blinkfrequenz, da diese lastabhängig sind. Um dies auszugleichen, werden fertig verkabelte Widerstände angeboten, die einfach an die Kabel der Blinker gesteckt werden und die Umrüstung zum Kinderspiel machen sollen. Ich entschied mich jedoch gleich zum Austausch des Relais durch ein lastunabhängiges Blinkrelais von Kellermann. Dies ermöglicht auch Blinker mit unterschiedlicher Watt Zahl miteinander zu kombinieren.
Umbau des Blinkrelais
Da nun alles geklärt war, konnte ich mit dem Umbau beginnen. Ich schraubte die Frontverkleidung ab. Die Seitenverkleidung konnte dran bleiben, da von vorne alles gut zugänglich war.
Das gewählte Blinkrelais war kein markenspezifisches sondern ein universelles. Deshalb musste ich zuerst die richtige Belegung der Kabel herausfinden. Dabei half der Schaltplan in der Bedienungsanleitung. Dort waren alle Kabel in der richtigen Farbe eingezeichnet. Zur Sicherheit prüfte ich dies auch noch mit dem Messgerät nach. Nun konnte ich den originalen Stecker von den Kabeln abtrennen und sowohl an den Kabelenden am Motorrad als auch am Blinkrelais neue Universal-Stecker montieren. Das Relais befestigte ich noch mit Kabelbinder am Vorbau und schon konnte ich die korrekte Funktion mit den alten Blinkern überprüfen.
Umbau der vorderen Blinker
Um die vorderen Blinker zu ersetzen, brauchte ich nur noch die Kabelstecker und Muttern der alten Blinker lösen und schon konnte ich diese abnehmen. Ich befestigte die neuen Blinker und zog die Muttern an. Als ich die Kabel zusammenstecken wollte, stellte ich jedoch fest, dass diese ca. 20 cm zu kurz waren. Also montierte ich Stecker an etwas mehr als 20 cm Kabel und überbrückte damit die Lücke. Nun testete ich noch die korrekte Funktion und schraubte dann zuerst die Frontverkleidung und danach die Seitenteile fest.
Umbau der hinteren Blinker
Hinten musste ich ein bisschen mehr schrauben, um Zugang zu den Blinkern zu bekommen. Ich musste die Seitenteile und die Heckverkleidung abnehmen. Für letztere muss zuerst der Gepäckträger ab. Dann stellte sich heraus, dass die hinteren, oberen Halterungen der Kofferträger die Heckverkleidung fest einklemmten. Deshalb musste ich mindestens einen der Kofferträger abnehmen. Ich entschied mich für den linken, da am rechten auch noch der Auspuff montiert ist. Nun war der Weg zur Heckverkleidung frei und ich konnte diese gemeinsam mit dem hinteren Kotflügel (auch Schutzblech genannt, obwohl vollständig aus Plastik) abnehmen. Ich löste die Mutter der Blinker und die Steckverbinder und schon waren die ramponierten Blinker entfernt. Die neuen Blinker schraubte ich mit den neuen Muttern fest. Auch hier fehlten wieder ca. 20 cm Kabel, also montierte ich auch hier wieder Stecker an etwas mehr als 20 cm Kabel um die Lücke zu überbrücken. Wieder überprüfte ich die korrekte Funktion. Danach schraubte ich alle demontieren Teile in umgekehrter Reihenfolge wieder fest und:
Zusammenfassend hätte ich mir durch Verwendung der Vorschalt-Widerstände sowohl den Umbau des Relais als auch das Verlängern der Blinkerkabel vorne und hinten erspart. Aber jetzt ist es schon mal gemacht. Seht selbst, wie sich die Optik verändert hat!
Gut zu erkennen: das neue, lastunabhängige Universal-Blinkrelais und die montierten Universal-Stecker. |
Blinker vorne mit den Kabelverlängerungen |
Direkter Vergleich von LED-Micro-Blinker und Mini-Blinker bei demontiertem Heck. Die originalen Blinker waren noch größer. |
vorher: Mini-Blinker |
nachher: LED-Micro-Blinker |
vorher: Mini-Blinker |
nachher: LED-Micro-Blinker |
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